Blutstammzellspende


Die Blutstammzellspende stellt die einzige Therapie eines MDS dar, welche zu einer vollständigen Heilung führen kann. Dazu sind die Betroffenen auf immunologisch kompatible Spender angewiesen.
Doch was bedeutet es sich als Blutstammzellspender zu registrieren?

 

Registrierung

Um sich als Blutstammzellspender registrieren zu können, müssen Sie zwischen 18 und 55 Jahre alt, in guter gesundheitlicher Verfassung und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein krankenversichert sein. Zudem verhindern folgende Punkte eine Registrierung:

  • Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Systems
    (Gerinnungsstörungen, hohes Thromboserisiko)
  • schwere Erkrankungen des Herzens und der Lunge
    (z. B. Herzinfarkt, schweres Asthma bronchiale)
  • schwere neurologische oder psychische Erkrankungen
  • Autoimmunkrankheiten
    (z. B. Rheuma)
  • schwere übertragbare Infektionskrankheiten
    (z. B. HIV, Hepatitis C)
  • Krebserkrankungen
  • Gewicht unter 50 kg
  • starkem Übergewicht mit BMI >40

 

Erfüllen Sie die Spendekriterien und keine der oben genannten Ausschlusskriterien, können Sie sich einmalig hier registrieren lassen.
Nach der Registration erhalten Sie per Post ein Wattestäbchen zugestellt, mit welchem Sie selbstständig zuhause eine Mundschleimhautprobe entnehmen können. Anhand dieser Probe wird Ihr immunologisches Spenderprofil erstellt (HLA-Typisierung) und in einer weltweit vernetzten Datenbank gespeichert.
Bei einem passenden Empfänger werden Sie von Ihrem Arzt darüber in Kenntnis gesetzt und für eine Spende aufgeboten. Sind Sie zu einer Spende jedoch nicht mehr bereit, haben Sie jederzeit das Recht Ihren Spendewillen ohne Begründung zu widerrufen.

 

Wie läuft die Spende ab?

Kommen Sie als Spender in Frage werden Sie von Ihrem Arzt kontaktiert. Besteht von Ihrer Seite weiterhin der Wille Ihre Blutstammzellen zu spenden, werden Sie ins nächstgelegene Entnahmezentrum (Universitätsspital Zürich, Basel oder Genf) aufgeboten. Die Blutstammzellen können dann auf folgende Arten entnommen werden

Sammlung von peripheren Blutstammzellen (80% der Spenden in der Schweiz)
Dabei werden die Stammzellen, ähnlich wie bei einer normalen Blutentnahme beim Arzt, direkt aus der Vene am Arm gewonnen. Da das menschliche Blut jedoch kaum Stammzellen enthält, müssen diese im Voraus dazu gebracht werden ins Blut zu wandern. Dies geschieht durch die Applikation eines Medikamentes welches die Stammzellbildung anregt.

Sammlung von Blutstammzellen aus dem Knochenmark (20% der Spenden in der Schweiz)
Dabei werden die Stammzellen direkt aus dem Knochenmark gewonnen. Da man dazu in den Knochen gelangen muss, wird diese Spendeart nur unter Vollnarkose durchgeführt und ist daher nur bei bestimmten Indikationen die bevorzugte Stammzellquelle (nicht maligne Erkrankungen des Knochenmarkes wie z.B bei einer schweren aplastischen Anämie).

 

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind von der durchgeführten Spendeart abhängig.

Bei einer peripheren Blutstammzellspende kann es bereits vor der eigentlichen Stammzellspende zu Nebenwirkungen kommen. Dies aufgrund einer, bei einer peripheren Blutstammzellspende notwendigen, medikamentösen Vorbehandlung, welche die Stammzellbildung anregt. Dabei kann es zu grippeähnlichen Symptomen (Kopf- & Gliederschmerzen) kommen, welche jedoch unmittelbar nach der Spende bereits verschwunden sein sollten.
Nach der Spende selbst fühlt man sich wahrscheinlich etwas müde. Bereits nach einigen Tagen sollten man sich aber wieder fit fühlen.

Die direkte Knochenmarksspende wird im Gegensatz zur peripheren Blutstammzellspende unter Vollnarkose durchgeführt. Dies kann zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen führen, wobei jedoch das Risiko unter heutigen Bedingungen als sehr gering einzuschätzen ist. Nach der Spende fühlt man sich wahrscheinlich müde. Diese Müdigkeit kommt durch die Vollnarkose, wie auch der Stammzellspende selbst zustande. Nach einigen Tagen sollte man sich aber bereits wieder fit fühlen.